Seit Wochen demonstrierten die rheinland-pfälzischen Jäger gegen den Entwurf des Landesjagdgesetzes aus der Feder der grünen Umweltministerin Katrin Eder. Der Gesetzesentwurf wies nicht nur grobe handwerkliche Mängel auf, sondern sollte nun nach Willen der Ministerin in nie dagewesener Hast noch vor der Sommerpause vom Landtag verabschiedet werden.

Auch im Kreis Ahrweiler war die Empörung groß: In den letzten Wochen hatten die Jäger mit vielfältigen Aktionen auf die unerträgliche Situation aufmerksam gemacht.

Am vergangenen Dienstag kam das rheinland-pfälzische Kabinett unter Leitung des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer zu einer Klausurtagung in der Villa Aurora in Bad Neuenahr-Ahrweiler zusammen. Dies nutzte die Jägerschaft im Kreis und setzte mit einem weiteren Protest am Tagungsort ein eindrucksvolles Zeichen: „Wir lassen nicht locker, bis der Entwurf vom Tisch ist“, so der Kreisgruppenvorsitzende Ralf Schmitt. Die zahlreich erschienenen Jägerinnen und Jäger wollten nicht hinnehmen, dass das Wild, das in unseren Wäldern schon seit vielen Jahrhunderten heimisch ist, nun in großer Zahl und unter Aufhebung vieler jagdlicher Grundprinzipien wie dem Muttertierschutz zum Abschuss freigegeben werden sollte. Auch strukturelle Änderungen wie die Zentralisierung der Abschussfestsetzung prangerte die Jägerschaft an, betonte Kreisjagdmeister Dr. Stephan Schuck und fuhr fort: „Heute bekommt das Kabinett einen Vorgeschmack auf die morgige Großdemonstration in Mainz. Und wir haben einen langen Atem. Wir werden weiter demonstrieren, notfalls bis zur Landtagswahl im kommenden Jahr.“

Es bleibt zu hoffen, dass der Protest bei den Koalitionspartnern SPD und FDP doch noch Gehör findet. Denn anders als vom grünen Umweltministerium dargestellt, fielen Austausch und Diskussion mit den Fachverbänden bisher erschreckend karg aus. Daher hieß es schon am Dienstag in Bad Neuenahr wie auch am Mittwoch in Mainz für die gesamte Jägerschaft: Jetzt geht’s um alles!