Besorgnis über tierschutzwidrigen Gesetzesentwurf

Am 27. August versammelten sich die Sinziger Jäger kurzfristig zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Anlass dazu gab der vor Kurzem vorgestellte Regierungsentwurf für ein neues Landesjagdgesetz in Rheinland-Pfalz. Eingeladen waren auch Ortsvorsteher und Vertreter von Jagdgenossenschaften.

Joachim Polch und Hegeringleiter Thomas Wickord referierten über die dramatischen Auswirkungen, die der Entwurf des Umweltministeriums unter der Leitung von Katrin Eder (Grüne) hätte, sofern er als Gesetz Inkrafttreten würde: Nicht nur das bewährte Reviersystem soll zerschlagen werden, sondern auch die Jagdgenossenschaften werden bestimmter Rechtspositionen beraubt, faktisch gar enteignet. Die schlimmsten Folgen drohen allerdings den Wildtieren: Die Umsetzung des Entwurfs würde zu einer Bejagung nach Wildwest-Manier führen; der Muttertierschutz soll ab dem 01. November jeden Jahres aufgehoben werden, bestimmte Wildarten sollen in letzter Konsequenz ausgerottet werden – wie behauptet würden sie waldbaulichen Zielen im Wege stehen. Wir Jäger sollen zur Umsetzung dieser Maßnahmen – bußgeldbewährt – verpflichtet werden. Die anwesenden Mitglieder des Hegerings waren sich einig: Wir werden keine Dienstleister des Ministeriums, um tierschutzwidrige Maßnahmen durchzusetzen!

Die Mitglieder berieten über Aktionen, um das geplante Jagdgesetz zu stoppen. Dazu sind wir Jäger auf die Unterstützung durch die Allgemeinheit und insbesondere auch der Kommunal- und Kreispolitiker angewiesen, die gezielt angesprochen werden sollen. Informationsveranstaltungen und Kampagnen der Kreisgruppe sind bereits in Planung, denn die katastrophalen Auswirkungen des geplanten Gesetzes betreffen nicht nur Jäger, Landwirte und Grundstückseigentümer, sondern alle Menschen, die im Wald auch zukünftig überhaupt noch ein Reh sehen möchten.